Wie unterscheidet sich die Transzendentale Meditation von anderen Meditationsarten?

Maharishi: „Der grundlegende Unterschied ist der, dass die Transzendentale Meditation, abgesehen von ihrer Einfachheit, sich nur mit dem Geist befasst. Andere Systeme beziehen oft noch zusätzliche Aspekte mit ein, die mit dem Geist assoziiert werden, wie zum Beispiel die Atmung oder Körperübungen. Solche Systeme können etwas kompliziert sein, weil sie mit so vielen Dingen zu tun haben. Aber bei der Transzendentalen Meditation kann es nicht zu gegenseitigen Behinderungen kommen. Daher sagen wir, dies ist ein ganz und gar einfaches Programm, das den bewussten Geist befähigt, die ganze Reichweite seiner eigenen Existenz auszuloten.

Transzendentale Meditation reicht vom aktiven Geist - bzw. ausführenden Geist - bis hin zum stillen Geist - bzw. ruhenden Geist. In diesem ruhenden Geist hat man Reinheit und Einfachheit, man ist in nichts anderes involviert außer dem Geist, ist in keine andere Übung involviert. Weil wir es in der Transzendentalen Meditation nur mit dem Geist zu tun haben, nähren wir sämtliche Ausdrucksformen von Intelligenz: Der Geist meditiert, erlangt Transzendentales Bewusstsein und bewirkt eine Transformation in den verschiedenen Manifestationsbereichen. Alle Lebensbereiche, die ja Ausdruck von Intelligenz sind, werden durch das Erfahren des Transzendentalen Bewusstseins genährt, oder transformiert, und gebessert.

Der Geist hat natürlich immer mit anderen Aspekten zu tun, wie zum Beispiel mit der Physiologie des Körpers, mit der Umgebung und eigentlich mit dem ganzen Universum. Aber weil sich die Transzendentale Meditation lediglich mit dem Wirken des Geistes befasst – von seinen aktiven Zuständen bis zu seinem ruhevollen Zustand -, beschäftigt sie sich nicht mit diesen anderen Aspekten, obwohl sie mit ihnen allen zu tun hat, denn Intelligenz hat mit ihnen allen zu tun.“

Warum muss man sie erlernen, wenn alles so natürlich ist?

Maharishi: „Durch Anweisung. Was geschieht, ist, dass der Geist in seinem aktiven Zustand seine eigenen weniger aktiven Phasen erfahren lernt, seine fortschreitend minimierten aktiven Phasen erfahren lernt, bis er schließlich den Transzendentalen Bewusstseinszustand wahrnimmt. Aber wenn wir lernen das zu tun, müssen wir daran denken, dass man es seinem Geist gewöhnlich gestattet hat, auf dem Gebiet des Wissens oder der Macht oder der Suche nach Glück so lange herumzuwandern, sodass ihm gezeigt werden muss, wie er sich selbst wieder erkennen kann. Dies ist der Grund, weshalb Lehren notwendig wird. Nachdem man die Transzendentale Meditation erlernt hat, weiß man, was der natürliche Zustand ist; aber um dies zu erkennen, muss man von unnatürlichen Programmen, Übungen und Erfahrungen befreit worden sein.

Die meisten Menschen haben keine Erfahrung mit Transzendentalem Bewusstsein, dem reinen Bewusstsein, der reinen Natur des Geistes. Sie kennen den aktiven Geist - das, was der Wachbewusstseinszustand ist; sie kennen auch die völlige Vergesslichkeit des Geistes, den Schlafzustand, und sie kennen die dazwischen liegende Phase: den träumenden Geist. Aber sie kennen nicht das reine bzw. Transzendentale Bewusstsein. Dieses Bewusstsein zu erfahren wird also in der Transzendentalen Meditation gelehrt, obwohl dies nichts anderes ist als die eigentliche Natur des Geistes.“

Ist harte Arbeit nicht wichtiger als tiefe Ruhe, wenn man etwas erreichen will?

Maharishi: “Nein, nein! Jeder weiß: Schlafen ist ganz natürlich. Niemand braucht hart zu arbeiten, um einzuschlafen. Zur Ruhe kommen ist also ein natürlicher Prozess. Man ruht aus, man fühlt sich besser, man fühlt sich entspannt. „Arbeite hart!“ ist ein falsches Prinzip. Stattdessen sollte man seinen Geist nach innen ziehen: den Pfeil auf dem Bogen zurück ziehen und - loslassen. Dies ist der Weg sich Wünsche zu erfüllen. Den Geist, der einen Wunsch hegt, sollte man zurück ziehen zu einem Zustand der Stille und dort, in diesem Transzendentalen Bewusstsein, wird der Wunsch zur Erfüllung gelangen. Es ist eine großartige Wissenschaft vom Leben, die keine harte Arbeit erfordert. Genieße und erfüll dir deine Wünsche!“

Was meinst du mit ‘Erleuchtung’?

Maharishi: „Erleuchtung ist der normale, natürliche Gesundheitszustand für den Körper und den Geist; er resultiert aus der vollständigen Entwicklung des Bewusstseins und hängt ab vom perfekten und harmonischen Funktionieren aller Körperteile und des Nervensystems. Wenn man das volle Potenzial des Geistes und des Körpers auf diese Weise nutzt, dann sind jeder Gedanke und jede Handlung spontan korrekt und Leben fördernd. Das ist ein Leben ohne Leiden, ein Leben, gelebt in seiner vollständigen Form und Bedeutsamkeit. Das Ziel der Technik der Transzendentalen Meditation ist der Zustand der Erleuchtung; das bedeutet: Wir erfahren diese innere Ruhe, diesen stillen Zustand der geringsten Anregung sogar dann, wenn wir dynamisch tätig sind.“

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